Die Verwirrung ist groß und wird von der Werbung kräftig befördert.

Ursache sind alte Maße vom Beginn der Industrialisierung, und dass die Massenfertigung in England mit seinen Zollmaßen ihren Ausgang genommen hat. Das Fahrrad ist immerhin fast 200 Jahre alt, in seiner heutigen Form als sogenanntes Niederrad über 120 Jahre!

Das wichtigste Maß ist die Rahmengröße, die wird bei uns zwar durchgängig in cm angegeben, aber wo und was gemessen wird ist durchaus nicht einheitlich. Ausgangspunkt ist der sogenannte Diamantrahmen, so wie er beim Rennrad Standard ist. Das Rahmenmaß ist die Länge des Sitzrohres Mitte Tretlager bis, ja wohin? Hier scheiden sich die Geister: am korrektesten wäre bis Mitte Oberrohr, so wie es für Rennräder auch meistens, nicht immer, gehandhabt wird. Bei anderen Rahmenformen gibt es kein Oberrohr und so misst man bis Ende Sattelrohr, da wo die Sattelstütze geklemmt wird. Bei uns werden alle Räder so gemessen.

Die Radgröße ist metrisch genormt doch gebräuchlich ist leider das verwirrende Zollmaß. Die ETRTO Maße sind die einzig exakten wenn es um die Passung Reifen/Felge geht, aber die krummen Maße sind wenig eingängig. In Frankreich, dem Mutterland des Urmeters, ist die ins Metrische übersetzte Logik des Zollsystems gebräuchlich, also den ungefähren Außendurchmesser, der ja auch das Wesentliche ist, in Millimeter anzugeben, also 700 für 28" und 27", 650 für 26" usw. Ich halte das für das verständlichste System und bezeichne meine Velos daher z.B. so: 57/700 also Rahmenhöhe 57 cm/Radgröße 700 mm